22. März 2021 | Familientragödie, Hungersnot, Existenzbedrohung, Hoffnung und Kampf ums Überleben – mit diesen Schlagworten lässt sich der wesentliche Inhalt eines privaten Briefbestands umreissen, den ARCHEOS vor Kurzem transkribieren durfte. Und weil die Familie wegen einer Überseeauswanderung vor dem Zweiten Weltkrieg getrennt wurde und englischsprachige Nachfahren in Nordamerika hat, konnte ARCHEOS die vorwiegend in deutscher Sprache verfassten Briefe auch ins Englische übersetzen.
In eindrücklicher Manier wird aus den Briefen, die aus den 30er- bis 50er-Jahren stammen, das Schicksal einer norddeutschen Familie deutlich. Die bereits vor dem Krieg nach Übersee ausgewanderte Tochter erkämpft sich für ihre Familie eine Zukunft, während die Familie in Deutschland mit den Querelen des Kriegs und vor allem mit den drückenden Folgen desselben kämpft.
Vielerorts schlummern nach wie vor solche berührenden Zeugnisse der Geschichte vor sich hin. Es sind kleine Mosaikteilchen, die Detailaspekte des grossen Weltgeschehens bezeugen und auf ihre Art sehr viel mehr unter die Haut gehen, als eine anonymisierte Allgemeingeschichte.